AstroGeoplänkel, Astronomie, Geowissenschaften
Kommentare 8

AstroGeoPlänkel: Vom Devon zur Silbernase des Tycho Brahe

avatar
Franziska Konitzer
avatar
Karl Urban

Diese Folge beschäftigt sich mit dem Feedback zu unseren Geschichten: Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht.

Dieses Mal sprechen wir noch einmal ausgiebig über das Massensterben im Devon, an dem vielleicht die Bäume schuld waren. Es geht darum, ob zu diesem erdgeschichtlichen Ereignis eigentlich zu wenig oder hierzulande sogar schon zu viel geforscht wurde. Wir sprechen auch über die Suche nach der stellaren Parallaxe, die über Jahrtausende viele Astronominnen und Astronomen beschäftigt hat. Und wir gehen intensiv auf das Feedback unserer Hörerinnen ein, das erfreulich häufig bei uns eintrifft, wenn auch tendenziell auf anderen Wegen als das unserer männlichen Hörer.

Weiterhören bei AstroGeo

Weiterführende Links

8 Kommentare

  1. Florian Stadler sagt

    „Trapp ist die alte, aus dem Skandinavischen (schwedisch trappa für „Treppe“) stammende Bezeichnung für treppenartige Formationen aus Flutbasalt (oder anderen Eruptivgesteinen wie Diabas oder Melaphyr), die sich z. T. über gewaltige Flächen erstrecken. Es handelt sich hierbei um zahlreiche übereinander gelagerte deckenartige Formationen, die häufig durch terrestrische Sedimente voneinander getrennt werden.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Trapp_(Geologie)

    Die angesprochene Eselsbrücke war also gar keine sondern die echte Herleitung.

    Beste Grüße aus Saudi-Arabien

  2. Marcus Munzlinger sagt

    Eine Auseinandersetzung über den kosmischen Kontext unserer Existenz, an der Menschen aus aller Welt teilhaben, ist extrem relevant. Die davon abgeleiteten philosophischen Aussagen Carl Sagans sind dafür Beispiel genug.

  3. Zumindest was die Menge des Feedbacks auf der Webseite angeht, so war die zu Folge 105 (Heliozentrisches Weltbild) nicht substanziell geringer als die zu Folge 104 (Riffsterben und Klimachaos). Zwar waren es nur 8 Kommentare zu Folge 105 und 14 zu Folge 104, dafür waren zwei der zu Folge 105 verfassten besonders lang, weil von mir :-).
    Nun ist mir durchaus klar, dass sowohl die Länge als auch die Komplexität meiner Anmerkungen eine Besprechung im AstroGeoPlänckel nicht opportun erscheinen lassen. Aber man hätte ja wieder mal die Leute auf die Webseite verweisen können, wo sie alles selber nachlesen können. Im ersten „Langkommentar“ (einen kürzeren von mir gibt es auch noch) beleuchte ich die Unterschiede zwischen bradleyscher Aberration und statischer Parallaxenmessung und erläutere, wie Bessel die viel kleinere Parallaxe messen konnte, ohne dass die mehr als 40mal größere Aberration störte. Zur Geschichte erwähne ich noch, dass Henderson und Struve vor Bessel erfolgreich statische Parallaxen gemessen haben, ihre Messungen aber erst nach ihm veröffentlichten. Außerdem hatte Bessel schon Jahrzehnte früher eine dynamische Parallaxe und damit erstmals erfolgreich die Entfernung eines Doppelsternsystems gemessen. Weiter diskutiere ich, dass die Tatsache, dass man bei der Parallaxenmessung mit zwei halbjährlich versetzten Messungen nicht wissen kann, ob man eine statische oder dynamische Parallaxe misst, zeigt, dass die Messung nicht zwischen einem geozentrischen und einem heliozentrischen Weltbild entscheiden kann. Dass die Wissenschaftler die Parallaxenmessung (oder auch die Messung der Aberration) als Beweis dafür nahmen, dass die Erde die Sonne umkreist, liegt daran, dass sie noch in Kategorien eines absoluten Raums dachten, und dass das Argument gegen das heliozentrische Weltbild aus der vorkopernikanischen Zeit die Abwesenheit einer Beobachtung von Parallaxen war. Eine Parallaxe ist aber auch im geozentrischen Weltbild zu erwarten und wenn man die Annahme der gleichen Entfernung aller Sterne (auf einer Kugelschale) aufgibt, sogar eine unterschiedliche Parallaxe unterschiedlich weit entfernter Sterne. Ob sich die Erde in einem halben Jahr um zwei astronomische Einheiten bewegt oder die Sterne das tun (in der entgegengesetzten Richtung) ist für das Ergebnis der Parallaxenmessung unerheblich.
    Mein zweiter Langkommentar diskutiert dann, dass die Geometrie dynamischer Bahnen von Himmelskörpern vom Bezugssystem abhängt, also nichts Objektives ist. Das geozentrische Weltbild legt den Ursprung des Bezugssystems z.B. in den Erdmittelpunkt. Die Erde bleibt dann an einem Ort, ihre Bahn ist ein Punkt. Im heliozentrischen Weltbild, das eigentlich heute auch kein „Welt“bild mehr ist, liegt der Ursprung des Bezugssystems in der Sonne, die Bahn der Erde ist annähernd eine Ellipse, in Wirklichkeit eine Rosettenbahn, wegen der Periheldrehung. Wir gehen heute aber nicht mehr davon aus, dass die Sonne im Zentrum des Universums steht, sondern erkennen an, dass sie eine Kreisbahn um das Zentrum der Milchstraße durchläuft. Die Erde läuft neben ihr her auf einer nahezu kreisförmigen Bahn, die mal um eine astronomische Einheit in diese, mal um eine astronomische Einheit in jene Richtung von der Sonnenbahn abweicht. Sie überschneidet sich allerdings frühestens nach einem ganzen Umlauf um das Zentrum der Galaxis, ist also im Jahresrhythmus keine geschlossene Kurve. Man könnte das das „galaktozentrische“ Weltbild nennen, aber das ist nicht üblich, weil wir auch eine Bewegung der Milchstraße innerhalb des Galaxienclusters der lokalen Gruppe konstatieren können. Zentren des Universums definieren wir nicht mehr.

  4. Es ist die Frage gestellt worden, ob nicht eine Folge von Supernovaereignissen, der die Sonne auf ihrem Weg durch die Milchstraße etwa beim Wechsel eine Spiralarms oder beim Durchfliegen eines Gebiets mit hoher Dichte massereicher Sterne begegnet sein könnte, für Massenaussterben gesorgt haben könnte. Das wurde von den Autoren zu Recht als unwahrscheinlich angesehen. Man könnte auch erwähnen, warum.
    Die Sonne bewegt sich ja nicht chaotisch durch die Milchstraße. Sie bewegt sich mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit wie alle benachbarten Sterne und wie überhaupt das Segment des Spiralarms, in dem sie sich befindet. Im Normalfall verlässt sie also ihren Spiralarm nicht (oder nur auf extrem langen Zeiträumen aufgrund einer minimal abweichenden Geschwindigkeit) und es kommen auch keine größeren Sternhaufen in ihre Nähe.
    Die Geschwindigkeit entspricht der durch die Rotationskurve der Milchstraße gegebenen. Alle Sterne auf einem Ring bewegen sich dabei mit gleicher Geschwindigkeit und auch Sterne auf einem Ring mit größerem Radius bzw. kleinerem Radius bewegen sich mit ähnlicher Geschwindigkeit. Die Rotationskurve ist flach, sie fällt nach außen nicht oder zu langsam ab, was zu Ideen wie der Existenz von Dunkler Materie geführt hat.

  5. Stephanie sagt

    Zum Thema Mädchenpodcast 😉

    Ich bin auch eine Frau und habe schon jede Folge mindestens zwei Mal gehört. Es ist einfach super interessant!
    Danke 🙂

  6. Zum Thema Eskapismus/Relevanz:
    Ich denke, dass ihr generell nicht unpolitisch seid, schon wegen der Kritische Betrachtung der Wissenschaft(sgeschichte): Mir gefällt es, dass immermal wieder das Thema Frauen in der Wissenschaft thematisiert wird.
    Persönlich fand ich aber die Verknüpfung von vergangenen Massenaussterben mit den Folgen des Anthropozäns etwas dick aufgetragen. Auf der anderen Seite würde ich behaupten, dass die typische Hörerschaft nicht gleich in Panik verfällt.

  7. a.b. aus c. sagt

    Oh, Franzi ist magic-nerd?

    😍🤩😍

    jetzt würde ich gerne mit dir zocken, ich würd auch nicht erklären, versprochen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert