Auf Bildern einer uralten und mäßig guten Kamera entdeckt der spanische Forscher Jorge Hernández Bernal im Jahr 2018 eine gewaltige Wolke auf dem Mars, die bisher niemandem aufgefallen zu sein schien. Die Kamera befindet sich an Bord der betagten Raumsonde Mars Express der ESA. Und eigentlich werden deren Aufnahmen nur verwendet, um für der Öffentlichkeit ein tägliches Bild vom Mars zu liefern. Wissenschaftliche Forschung ist damit nicht geplant.
Karl erzählt im Podcast, wie das Bild der Wolke ihn auf einer Konferenz in Beschlag nahm und wie er mit dem Entdecker ins Gespräch kam. In der Geschichte geht es um Vulkane auf dem Mars, die wie alles auf dem Roten Planeten riesenhaft und für Erdenbewohner kaum zu fassen sind und die noch immer für eine Überraschung gut sind.
Nachtrag
Wann die Wolke das nächste mal auftritt: In den fünf letzten Marsjahren wurde die Wolke beobachtet (Hernández-Bernal 2020). Und da erschien die Wolke immer zwischen 220° und 320° Solar Longitude. Das beschreibt einen Zeitraum: umgerechnet bedeutet das, im Frühling bis Sommer auf der Südhalbkugel. Frühlingsanfang war dort am 24. Februar 2022 und Sommeranfang ist am 21. Juli 2022. Das heißt, grob zwischen April und November 2022 wäre eine neue Wolke am Arsia Mons zu erwarten (Umrechnung via WP: Timing on Mars).
Beitragsbild: ESA/DLR/FU Berlin/J. Cowart, CC BY-SA 3.0 IGO
Bilder
Weiterführende Links
- WP: Mars Express
- Twitter: VMC – Mars Webcam
- ESA: Visual Monitoring Camera
- WP: Beagle 2
- DLR: HRSC – High Resolution Stereo Camera
- WP: Arsia Mons
- WP: Volcanism on Mars
- WP: Tharsis-Region
- WP: Olympus Mons
- WP: Kambrische Explosion
- WP: Valles Marineris
- Deutscher Wetterdienst: Orografische Wolke
- Planetary Society: Mars‘ Calendar
- WP: Staubsturm (Mars)
DER ROTE PLANET
Wenn man so auf Mars schaut,
rostrot schimmert seine Haut.
Der äußere Nachbar der Erde
ist ein ziemlich kalter Gefährte.
Halb so groß, von ähnlicher Gestalt,
der Mensch will ihn besuchen bald.
Der Planet ist mal nah, mal fern,
zieht exzentrisch um uns’ren Stern.
Dünn ist seine Atmosphäre,
früher gab’s wohl sogar Meere.
Vieles wird man noch ergründen,
vielleicht Lebensspuren finden.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen