Was hört man im AstroGeo-Outro?

Unser Outro läuft in voller Länge am Ende jeder Folge. Es beginnt mit einigen Geräuschen – und all diese Geräusche sind entweder Töne, die auf realen Körpern des Sonnensystems aufgenommen wurden. Oder es sind real gemessene Daten aus den Tiefen des Kosmos, die später sonifiziert, also in hörbare Töne umgewandelt wurden. Und natürlich gibt es auch ein paar Töne, die aus irdischen Kontrollräumen stammen.

Aber der Reihe nach:

Schwingende Töne

Die ESA-Raumsonde Rosetta zeichnet um 2015 am Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko ein oszilierendes, also stetig schwankendes, Magnetfeld auf. Die Frequenz dieses Signals liegt bei 40 bis 50 Millihertz, während das menschliche Ohr Töne erst ab 20 Hertz wahrnehmen kann. Daher wurde die Frequenz um einen Faktor von 10.000 angehoben, um den singenden Kometen hörbar zu machen. [Quelle: ESA]

Rumpeln

Der Rover Perseverance der NASA landet am 30. Juli 2020 auf dem Mars. Es ist die erste Raumsonde auf dem Roten Planeten mit funktionierenden Mikrofonen an Bord. Und obwohl es bei diesen Mikrofonen darum geht, die Akustik der Atmosphäre zu untersuchen und aus den Geräuschen eines Laserinstruments etwas über die Beschaffenheit damit beschossener Gesteine zu lernen: Auch die Fahrgeräusche des Rovers beim Rumpeln durch die unwirtliche Steinwüste werden aufgezeichnet – und die hört man hier. Karl erzählt darüber in Folge 70. [Quelle: NASA]

A tous de DDO

„A tous de DDO, attention pour le décompte final“ – mit dieser Phrase beginnt der Countdown auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana – und damit bei jeder von dort startenden europäischen Rakete. Sie bedeutet: An „alle DDO, Achtung, jetzt beginnt der finale Countdown“. Gesprochen wird sie vom jeweiligen Betriebsleiter im Raum – quasi der höchsten Instanz während des Starts. Die DDO sind die Directeur Des Opérations, also Verantwortliche für die Subsysteme der Rakete, der Startrampe und anderer relevanter Aspekte um den Start. [Quelle: CapcomEspace]

Wupp, wupp

Gravitationswellen sind Wellen der Raumzeit, die durch eine beschleunigte Masse ausgelöst werden und wie Lichtwellen durchs All reisen. Schon 1905 von Henri Pointcaré erwähnt und 1916 von Albert Einstein auf Basis der Relativitätstheorie vorhergesagt, werden sie erst 2015 von speziellen Instrumenten der LIGO-Kollaboration nachgewiesen. Gravitationswellen sind weder akustische, noch elektromagnetische Wellen. Aber sie lassen sich in hörbare Töne umwandeln, die wir im Outro abwechselnd von links und rechts einspielen. [Quelle: Wikipedia]

The James Webb Space Telescope

„The James Webb Space Telescope has now arrived at its final destination“: Am Weihnachtstag 2021 startet das bisher größte Weltraumteleskop auf einer Ariane 5. Gut 29 Tage später erreicht das Teleskop den Lagrangepunkt L2, wo es seither in einem sogenannten Halo-Orbit kreist und schon bald beginnt, in den Kosmos zu blicken. Fun Fact: Nur 12 Tage später veröffentlichen Franzi und Karl ihre erste gemeinsame Folge. [Quelle: Wikipedia]

The first image of a black hole

„And this is the first ever image of a black hole“: Am 10. April 2019 im großen Pressesaal der EU-Kommission in Brüssel: Der Astrophysiker Heino Falcke präsentiert der Welt das erste Bild eines Schwarzen Lochs, parallel zu ähnlichen Veranstaltungen in den USA oder China. Das Bild zeigt ein gelbrotes „Auge“, ein gigantisches Schwarzes Loch im Zentrum einer Galaxie namens Messier 87. Das Bild zu machen, war ein enormer Aufwand, für den weltweit Radioteleskope im sogenannten Event Horizon Telescope zusammengeschaltet worden waren. [Quelle: EHT]

The lander may have lifted off again

„The lander may have lifted off again… so maybe today we did not just land once, we even landed twice“: Im November 2014 versucht eine europäische Raumsonde etwas nie zuvor Gewagtes – die Landung auf dem festen Kern eines Kometen. Philae ist das kleine Beiboot der viel größeren Rosetta-Sonde. Und obwohl es Schubdüsen gibt, die ein Abprallen verhindern sollen und sogar Eisschrauben für den Fall einer sehr harten Oberfläche: Philae prallt ab. Durch die geringe Schwerkraft schwebt er 100 Minuten weiter, bevor er eher unglücklich in einer Spalte landet. Stefan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt nimmt es mit Humor. [Quelle: ESA]

Sky crane has started

„Sky crane has started… touchdown confirmed. We are safe on Mars“: Im August 2012 landet der bis dahin größte und schwerste Rover auf dem Mars. Die NASA erhöht das Drama, indem sie das Video Seven Minutes of Terror veröffentlicht – über ihre Landmethode mittels Hitzeschild, Fallschirmen und dem erstmals zum Einsatz kommenden Sky crane. Diese raketenbetriebene Plattform bremst den Flug knapp über der Oberfläche komplett ab, um dann den riesigen Rover abzuseilen, und zwar völlig autonom. Das Drama entfaltete sich im Kontrollraum bei den Ingenieuren, die all das nur beobachteten – entsprechend groß war die Begeisterung, als alles klappte.