Blaubeuren liegt am Fuß der Schwäbischen Alb, knapp 20 Kilometer westlich von Ulm. Hier grub der Telekom-Mitarbeiter Hansjörg Bayer 1989 einen 30 Kilogramm schweren, aber sonst erstaunlich kompakten Stein aus. Er lag jahrelang in seinem Garten. Beinahe hätte er ihn entsorgt. Am Ende entschied sich Bayer, ihn von Experten untersuchen zu lassen. Erst da wurde klar: Es handelt es sich um den größten Steinmeteoriten, der bislang in Deutschland gefunden worden ist.\r\n\r\nWir sprechen mit Dieter Heinlein, der für das Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Meteoriten untersucht. Im Januar kam der Fund aus Blaubeuren zu ihm. Und zu Beginn war er nicht sicher, ob der ungewöhnlich große Brocken überhaupt ein Meteorit ist.
Er ist einer der am besten erhaltenen Meteoritenkrater der Welt. Er ist geologisch extrem jung (nur 15 Millionen Jahre). In ihm trainierten Astronauten, die später auf dem Mond landeten. Kurz: Das Nördlinger Ries und das dortige Meteoritenmuseum im Westen Bayerns lohnt einen Besuch.
Diese Ausgabe dreht sich um zwei Themen: Zunächst spreche ich mit Stefan Hölzl über den metergroßen Neuschwanstein-Meteoriten, der vor zehn Jahren über Bayern niederging. Mehrere Bruchstücke wurden seitdem gefunden, was weltweit nur selten gelingt. Drei Fragmente davon liegen derzeit in einer Sonderausstellung des Rieskratermuseums.
Im zweiten Teil spreche ich mit Gisela Pösges über den Rieskrater selbst, der durch ein kilometergroßes Geschoss entstand. Es geht um die Theorien altvorderer Geologen, die Besonderheiten großer Einschlagsbecken und die Naturgewalten in der Todeszone, in der heute mehrere deutsche Großstädte liegen.Audio