Alle Artikel mit dem Schlagwort: Entstehung des Lebens

Quadrat, dreigeteilte Motive, darüber steht groß Geplänkel. Motive: Eine Galaxie, ein Unterwasserschlot, ein Komet

AstroGeoPlänkel: Urknalllärm, Urvorfahr, Oumamua

In dieser Episode geht es wieder um euer Feedback zu den Geschichten: Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht.

Dieses Mal sprechen wir ausgiebig über den Sound des Urknalls, der auch etwas mit Rockmusik und der Band Motörhead zu tun hat – und der Frage, ob es Bands gibt, die sogar lauter als der Urknall sind. Außerdem geht es um die Entstehung des Lebens, besonders den ersten gemeinsamen Vorfahren allen Lebens auf der Erde,  LUCA. Denn vielleicht könnte der viel früher gelebt haben, als noch vor ein paar Jahren angenommen. Zuletzt kehren wir auch zur Debatte über den ersten interstellaren Besucher Oumuamua zurück – was waren eure Reaktionen zur Alien-Kontroverse um diesen mysteriösen Brocken aus dem All?

Foto eines geriffelt aussehenden grauen Felssockels, umgeben von ocker gefärbtem Gestein, dahinter dunkelblaues Wasser und feine weiße Partikel darin, die an sanftes Schneetreiben erinnern.

Von Tümpeln zu Tiefseevulkanen: Wo entstand das Leben?

Es ist keine ganz einfache Frage, wohl aber eine der größten in den Naturwissenschaften: Woher stammt das Leben auf der Erde? Um uns einer Antwort zu nähern, müssen wir in flachen Tümpeln dümpeln und in die Tiefsee tauchen. Viele große Forscherïnnen haben dazu etwas beigetragen, darunter Charles Darwin, Stanley Miller oder Deborah Kelly.
Franzi und Karl nehmen in dieser Folge die Chemikerin Martina Preiner an Bord: Sie war Wissenschaftsjournalistin und Podcast-Host und wurde quasi während eines Interviews mit einem Forscher, das sie führte, zurück in die Wissenschaft geholt. Sie forschte dann in Düsseldorf sowie Utrecht und machte eine Forschungsreise zu vulkanischen Tiefseequellen. Seit 2023 entwickelt sie eigene Experimente, die den möglichen Stoffwechsel der ersten Arten nachstellen, gemeinsam mit ihren Kollegïnnen am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg.
Martina taucht mit uns tief ein in die Forschungsgeschichte zu jener großen Frage, woher das Leben stammt: Von der Spontanzeugung im 19. Jahrhundert und die Idee der flachen Tümpel über das berühmte Miller-Urey-Experiment im 20. Jahrhundert geht es bis zu Martinas eigenem Forschungsgebiet: Wie die ersten wichtigen Stoffwechsel-Prozesse des Lebens vielleicht ohne komplexe Biomoleküle stattfanden.

Eine Wasserfontäne eines Geysirs, der aus einem Schlammloch hervorschießt. Davor montiert: ein Schild, das vor Radioaktivität warnt, ein Kreis, umgeben von drei nach außen gerichteten Dreiecken.

Kernenergie vor 2 Milliarden Jahren: Der Atomreaktor Oklo

Im Jahr 1972 finden Kerntechniker an einer französischen Wiederaufbereitungsanlage ein merkwürdiges Material: Es wurde aus dem Uranerz einer Lagerstätte in Gabun hergestellt. Und dieses Uranerz ist deutlich abgereichert: Der Anteil des Isotops Uran-235 ist viel geringer als überall sonst auf der Erde, dem Mond oder den Planeten. Was hier fehlt, ist das spaltbare Material: Es ist jenes Uran-Isotop, das in Kernreaktoren und für den Bau von Atombomben verwendet wird. Was ist mit diesem besonderen Uran-Isotop passiert: Wohin ist es verschwunden?

Karl erzählt in der Folge die Geschichte des Naturreaktors von Oklo. Während der Entdeckung war die Existenz eines stabilen nuklearen Kettenreaktion in der Erdgeschichte zwar für denkbar, aber kaum für wahrscheinlich gehalten worden. Mittlerweile aber ist das Rätsel in weiten Teilen gelöst, wie genau sich Kernreaktoren an 17 verschiedenen Stellen im Gestein Westafrikas spontan bilden konnten. Seit dieser Nachweis erbracht wurde, gelten Naturreaktoren als geheime Kraft der Erdgeschichte. Möglicherweise haben wir ihr sogar unser Leben zu verdanken.