Geologen sind Menschen, die Steine verstehen. Aber über lange Zeit verstanden Forscher nicht ansatzweise, wie die feste Erde entstanden ist. Sie rätselten über die Rolle der Vulkane. Sie wunderten sich über Fossilien von Meerestieren hoch in den Bergen. Vor allem aber mussten sie sich nach der Bibel richten, denn die Entstehung der Welt war klar die Domäne der Kirche.
Ich wage mit David Bressan einen Spaziergang über die verschlungenen Pfade der Geschichte der Geologie. David ist freiberuflicher Geologe aus Südtirol und bloggt in seiner Freizeit über die Geschichte der Geologie – und das dreisprachig.
Titelbild: public domain / Wikimedia Commons / ‚Mr. Grey‘ in Crispin Tickell’s book ‚Mary Anning of Lyme Regis‘ (1996)
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Moin,
hochinteressante Folge! Ein Thema, das im Studium der Geowissenschaften ja leider gar nicht angeschnitten wird. Nun hat es zugegeben auch nicht unbedingt direkte praktische Relevanz aber mein Eindruck ist, dass es einem dabei hilft, die Funktionsweise von (der eigenen) Wissenschaft und überhaupt dem entstehen von Wissen zu begreifen, wenn man weiß, woher das alles ursprünglich mal gekommen ist, wie hart und über welchen Zeitraum es erarbeitet werden musste.
Die Aufnahmequalität hat es leider z.T. tatsächlich sehr schwierig gemacht, dem Gespräch zu folgen aber manchmal muss man eben nehmen was da ist. Besser als einem guten Gesprächspartner abzusagen isses allemal.
Einen Gedanken habe ich noch zum Thema Fossilienfunde vor der Aufklärung: Ich hab ja immer den Verdacht, dass diese ganzen mittelalterlichen Drachensagen auf Funde von Fossilien großer Tiere zurück gehen. Gerade Dinosaurier kommen ja der Vorstellung von Drachen extrem nahe und vereinzelt werden die Menschen auf soetwas gestoßen sein. Und da man immer nur die Knochen fand, musste jemand sie getötet haben. Und wer könnte so ein Riesenviech umbringen? Das können ja nur die größten und tapfersten Helden ihres Zeitalters gewesen sein ;-). Schwupp, fertig ist die Drachensage.
Danke für die vielen schönen Podcastfolgen!
Glückauf!
Ich hatte die Episode schon seit ihrem Erscheinen auf dem Handy, hab sie aber heute erst bei einem Waldspaziergang angehört.
Dass ich sie drei Wochen lang hab liegen lassen, lag auch daran, dass ich mir nicht so sicher war, wie interessant die Folge sein würde und ob sich die 80 Minuten lohnen. Hat sich aber sehr gelohnt, David Bressan hat einen guten Einblick ins Thema gegeben.
Ich glaube Wissenschaftler, die völlig neue Ideen einbringen, müssen sich oft auch Häme ihrer Kollegen anhören, die einfach nicht bereit sind ihre bisherige Sicht zu ändern, auch wenn die neue Theorie durchaus sinnvoll ist. Ich habe das Gefühl, dass die Kirche etwas zu oft als Grund für lange anhaltende falsche Auffassungen verwendet wird. Die Überschwemmungs-Theorie diente neben der Erklärung der Fossilienfunde zunächst auch der Erklärung der Findlinge im Alpenvorland und in Norddeutschland. Die Vereisungstheorie wurde zunächst belächelt. Es ist zwar verständlich, dass man es mit der Erfahrung eines Europäers vor 200 Jahren für relativ absurd hält, dass fast die kompletten Alpen einmal mit Eis verfüllt gewesen sein sollen, die Überschwemmung wirkt aber genauso absurd und hätte auch kaum die Macht, 4000t schwere Blöcke hunderte Kilometer weit zu transportieren. (Die Überschwemmungstheorie wurde deswegen ja auch vor der Glazial- zunächst durch die Drifttheorie ersetzt, nach der Eisberge aus den Gebirgen auf dem überschwemmten Land (die Flut war also immer noch nötig) die Blöcke transportiert haben, was an kalbenden Gletschern durchaus zu beobachten ist). Man könnte da jetzt schnell die Kirche verantwortlich machen, weil die große Flut halt besser ins Bild passt. Aber eigentlich war die Wissenschaft hier ja schon über das biblische Bild der Welt hinweg. Wegener musste sich zu Lebzeiten viel Häme anhören. Über den Urknall wurde sich zunächst auch lustig gemacht. Eventuell kann man es in früheren Jahrhunderten nicht immer nur auf die Bibel schieben. Im Gegensatz zu den Hardcore-Kreationisten sagt auch die katholische Kirche schon lange nicht (mehr), dass die Erde 6000 Jahre alt ist.
Ich finde die geologische Namensgebung stellenweise sehr interessant, im Podcast wurde (glaub ich?) das Känozoikum angesprochen. Ich bin Student der Geographie, da kommen die Geowissenschaften sehr kurz, eine Ahnung der geologischen Zeitalter hätte ich jedoch immer gerne gehabt. Durch Band 26 der (sehr zu empfehlenden) Buchreihe „Wanderungen in die Erdgeschichte“ bin ich auf die Namensgebung der Epochen innerhalb des Känozoikums gestoßen. Hier wurde danach benannt, wie viele Fossilien noch lebender Tiere man findet, z.B. Eozän = Morgenröte des Neuen, Oligozän = wenig Neues, Miozän = mehr Neues, Holozän = alles neu. Ich weiß nicht, ob man als Geowissenschaftler die Namensgebung im Studium beigebracht bekommt, ich finde es didaktisch eigentlich fahrlässig, dass man das nicht tut, wenn man diese Begriffe verwendet. Da steckt so viel drin.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Qualität. Ich habe es im stillen Wald angehört und es war teilweise qualitativ schwierig, in der S-Bahn hätte ich, denke ich, ein bisschen verpasst. Was mich an Skype-Gesprächen aber stellenweise beim Zuhören noch mehr stört, ist die Verzögerung über Skype. Auch in dieser Folge gab es merhfach sekundenlange Ruhe (und da kommen einem 2s schon sehr lang vor), wenn beide Gesprächspartner warten, ob nicht der andere vielleicht noch was dazu sagt. Sitzt man sich gegenüber, sieht man dem anderen das in der Regel an. Ich weiß aber nicht, ob ich da besonders empfindlich bin ;). Besser als ganz auf das Thema verzichten ist es aber allemal.
Grüße aus dem tirolnahen Bayern
Moin,
auf deinen Wunsch hin hier und heute ein Kommentar.
Da ich mit Geologischen Sachen nur während meiner Schulzeit in Berührung kam, kann ich da nichts beisteuern. Aber ich finde deinen Podcast hoch interessant und ich freue mich über jede Folge.
Man lernt ja nichts aus und gerade solche Folgen bringen immer kleine steinchen im Mosaik zusammen.
Danke und mach bitte weiter
Bis denne
rebel
Hi,
ich möchte (auch) diese Folge hier soooooo gerne hören, aber die extrem schlechte Tonqualität (nur bei David), schmerzt regelrecht. Sehr schade! Aber nach 15 min war s nicht mehr auszuhalten. Es wäre prima, wenn das besser ginge. Ansonsten: Super Reihe! Kompliment und vielen Dank.
Danke für Lob und Kritik. Diese Folge ist qualitativer Tiefpunkt dieser Podcastreihe. Ich habe aus ihr gelernt. Skype-Gespräche wird es nicht mehr geben. In Zeiten von Studio-Link ist das auch kaum noch nötig. Die Folge AG#026 ist beispielsweise über Studio-Link aufgenommen: http://podcast.pikarl.de/ag026-tschernobyls-wildschweinbraten/
Gerade erst zufällig diesen Podcast entdeckt, bin ich schon voll der Fan. Wirklich gut gemacht und die langen Gespräche geben den Themen die notwendige Tiefe. Danke dafür und weiter so. Klasse.
Die Tonqualität ist so schlecht. Vorallem Herr Bressan ist schlecht zu verstehen. Schade. ich habe den Podcast abgebrochen.
Danke fürs Feedback. Diese Folge ist ein Frühwerk – und wir können das mittlerweile besser. Bitte gerne dabeibleiben!