Galaxienhaufen, Dunkle Energie, Supernovaüberreste und Neutronensterne: Auf der To-do-Liste des Weltraumteleskops eRosita stand nicht weniger als eine Kartierung des gesamten Himmels, als es 2019 ins All befördert wurde. Eine Himmelsdurchmusterung im Röntgenbereich hatten sich die Forschenden hinter der vornehmlich deutschen Mission vorgenommen, insgesamt acht Mal sollte eRosita den Himmel abtasten. Doch das ist bisher nicht gelungen: Denn eRosita ist auf einem russischen Satelliten montiert. Ins All geschossen wurde das deutsche Teleskop von Russland. Und auch den Bodenkontakt hat bis Anfang März 2022 Russland übernommen… und was war dann?
Franzi erzählt die Geschichte des Röntgenteleskops eRosita, das Jahrzehnte gebraucht hat, um überhaupt da zu sein, wo es heute ist, nämlich am Lagrange-Punkt L2. Und es ist eine Geschichte davon, dass ein Krieg auf der Erde auch im All seine Spuren hinterlässt.
Beitragsbild: X-ray: Peter Predehl, Werner Becker (MPE), Davide Mella
Bilder
Weiterführende Links
- WP: ROSAT
- WP: eRosita
- WP: Lagrange-Punkte
- Welt der Physik: eRosita
- ARDalpha: Weltraumteleskope
- Bayerischer Rundfunk: Ukraine-Krieg – Und was ist mit der ISS?
- Space Night News – Neuigkeiten aus dem All: Krieg und Raumfahrt
Hallo!
Habe gestern den Podcast beim Lesen auf Spektrum.de entdeckt und schon fast alle Folgen gehört, das ist wirklich tolle, interessante Arbeit! Danke dafür!
Bei der geschichtlichen Einordnung hat natürlich noch XMM-Newton gefehlt. Das Röntgen-Observatorium wurde ebenfalls 1999 gestartet und misst seitdem Röntgenquellen.
Seit ich euren Podcast entdeckt habe, höre ich ihn mit großem Vergnügen! Danke für eure Arbeit.
Eine kleine Anmerkung zu Folge 45: Franzi Konitzer, du hast doch sicher ganz richtig gemeint, dass unsere Milchstraße Teil des Virgo-SUPERHAUFENS und nicht Teil des Virgohaufens ist, oder? Unsere Lokale Gruppe ist schließlich „weltraumgeographisch“ als kleine Galaxiengruppe was ganz anderes als die dichte Galaxienballung des etwa 50 Mio LJ entfernten Virgo-Galaxienhaufens, zu der wir definitiv nicht gehören.
DUNKLES UNIVERSUM
Am Anfang war der Urknall,
um uns herum der Nachhall.
Das Weltall in Expansion
Milliarden Jahre nun schon.
Es sind dabei die Galaxien
einander rasant zu entflieh’n.
Da ist keine Wende in Sicht,
irgendwann geht aus das Licht.
Dunkle Materie ist rätselhaft,
dunkle Energie nicht minder.
Das Wissen ist noch lückenhaft,
man kommt nicht recht dahinter.
Es braucht wohl wieder ein Genie,
gar eine neue Theorie.
Den Kosmos ganz zu versteh’n,
wird noch etwas Zeit vergeh’n.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus der Skatstadt
Als Quelle für die Röntenstrahlung wird das heisse Plasma im Halo von Galaxien angegeben.
Das Plasma ist – wie man an der Röntenstrahlung erkennen kann – sehr, sehr heiß.
Es stellt sich die Frage, wie das heisse Plasma im kalten Vakuum heiss bleiben kann.
Als Begründung wird der Versuch unternommen, dies mit der geringen Dichte zu erklären.
(Nebenfrage: Was hat denn das Plasma überhaupt irgendwann so stark aufgeheizt?)
Nun ist es so, dass die gering Dichte wirklich richtig gut isoliert (kennt man ja von Vakuum-Thermoskannen)
Aber das Gas verliert über die Abstrahlung von Röntgenstrahlung Energie und damit müsste die Temperatur stetig sinken.
Es könnte natürlich nun so sein, dass das Plasma nun wirklich sehr, sehr, seeeeehr heiß war und nun im Laufe der Jahrmilliarden nur langsam abkühlt. Halte ich aber für nicht besonders belastbar.
Meines Erachtens sind die Zeiträume derart groß, dass die Plasmawolken mehr oder minder in einem (lokalen) thermischen Gleichgewicht sind. D.h,, ich halte es für wahrscheinlich, dass dem Plasma durch andere Effekte Energie zugeführt, z.B. durch Stoßwellen aus der eingeschlossenen Galaxie.