Ein Schienbeinknochen, Zähne eines Pflanzenfressers, später auch ein Schädel: Wer ausgestorbene Tiere untersuchen möchte, muss sich mit Fossilien beschäftigen. Meist ergibt sich erst nach Jahrzehnten der Forschung ein schlüssiges Bild eines Tieres. In diesem Fall war es eines, das während der Kreidezeit auf zwei Beinen durch das heutige England streifte: Der Iguanodon gehörte im 19. Jahrhundert zu den ersten wissenschaftlich beschriebenen Dinosauriern.
Seit diesen frühen Tagen hat sich Erforschung von Fossilien weiterentwickelt – und Paläontologen sind längst auf mehr aus, als nur ausgestorbene Arten zu beschreiben. Sie wollen verstehen, wie genau diese Tiere vor vielen Millionen Jahren gelebt haben: Wie haben sie gejagt und gelebt – einsam oder in einer Gruppe? Wie war ihr Sozialverhalten? Haben sie sich um ihre Jungen gekümmert? Und nicht weniger interessant: Wie haben sie ihre Notdurft verrichtet?
Karl erzählt in dieser Folge von ganz besonderen Funden: Es sind Fossilien von Tieren, die nicht einfach nur gestorben sind. Sondern sie wurden während einer bestimmten Handlung vom Tod überrascht. Nur ein winziger Bruchteil aller gefundenen Fossilien zeigt ein derartig eingefrorenes Verhalten. Ihr Körper, ihre Haltung und ihre Gesellschaft mit anderen Tiere sind im Gestein und damit auch in der Zeit festgehalten.
In vier kurzen Geschichten geht es um solche Funde und was sie bedeuten: Eine handelt von Ichthyosaurus, eine Gruppe von Meeresbewohnern, die zu den Reptilien gehörten und die die Erde fast 160 Millionen Jahre lang bewohnten. Ihr Körperbau ähnelt verblüffend heutigen Delfinen, ihre Körpergröße konnte beinahe die eines Blauwals erreichen. Wie sich diese Giganten fortgepflanzt haben, darüber gab es bis vor kurzem sehr unterschiedliche Vorstellungen.
Auch geht es um die Spuren der größten Landlebewesen aller Zeiten: Die Sauropoden – oder Langhals-Dinosaurier – konnten nicht nur ganze Bäume kahlfressen, sondern ungewollt hinterließen sie auch zu ihren Füßen eine Spur der Zerstörung. Eine andere Geschichte handelt von einer Zeit unbeschreiblicher Klimaextreme und wie sich zwei völlig unterschiedliche Tiere in trauter Eintracht eine Behausung teilten. Zuletzt geht es um ein junges, aber nicht minder spannendes Forschungsfeld: Mussten Dinosaurier manchmal Wasser lassen – und hinterließen sie dabei einen bleibenden Eindruck?
Diese Folge beschäftigt sich mit dem Feedback zu unseren Geschichten: Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht.
Dieses Mal sprechen wir noch einmal ausgiebig über das Massensterben im Devon, an dem vielleicht die Bäume schuld waren. Es geht darum, ob zu diesem erdgeschichtlichen Ereignis eigentlich zu wenig oder hierzulande sogar schon zu viel geforscht wurde. Wir sprechen auch über die Suche nach der stellaren Parallaxe, die über Jahrtausende viele Astronominnen und Astronomen beschäftigt hat. Und wir gehen intensiv auf das Feedback unserer Hörerinnen ein, das erfreulich häufig bei uns eintrifft, wenn auch tendenziell auf anderen Wegen als das unserer männlichen Hörer.
Auf einer Wanderung durch den Harz entdeckt der Geologe und Botaniker Friedrich Adolph Roemer im Jahr 1850 eine merkwürdige Gesteinsfolge. Es sind dicke graue Kalkbänke, die durch viel dünnere und schwarze Kalklagen durchbrochen sind. Kalkstein ist fast nie schwarz – und ist er es doch, spricht seine Färbung für eine Katastrophe.
Karl erzählt in dieser Folge von dem wohl merkwürdigsten Massensterben der Erdgeschichte. Bis heute haben Fachleute nur ein lückenhaftes Bild davon, was damals, vor rund 372 Millionen Jahren, begann. Sie wissen, dass damals weltweit die Meeresriffe starben und dass das Klima über viele Millionen Jahre äußerst instabil war. Viele Ursachen sind dafür im Gespräch – aber am wahrscheinlichsten scheint der Erfolg einer Gruppe von Organismen, die wir heute mit vielen Dingen in Verbindung bringen, aber nicht mit einem Weltuntergang: Es sind Pflanzen – und darunter vor allem die Bäume.
Die Geschichte rund um das Massensterben im späten Devon ist komplex, weshalb es insgesamt acht Merkwürdigkeiten zu erzählen gibt. Und obwohl uns diese Zeit fremd erscheint, hat eine Merkwürdigkeit auch mit uns zu tun.
Am 9. Oktober 2022 registrieren Weltraumteleskope ein gewaltiges Ereignis tief im Kosmos: einen Gammablitz im Sternbild Pfeil, bei dem so viel hochenergetische Gammastrahlung abgegeben wird wie nie zuvor beobachtet. Dieses Ereignis war nicht nur von astronomischem Interesse, denn die ankommende Strahlung ließ kurzzeitig sogar geladene Teilchen in den obersten Schichten der Erdatmosphäre verrückt spielen. Störsignale im Radiobereich waren die Folge – und das trotz einer Entfernung von 2,4 Milliarden Lichtjahren.
Karl erzählt in dieser Folge, ob solche Ereignisse in größerer Nähe zu unserem Planetensystem das Leben auf der Erde beeinträchtigen könnten. Es geht wieder mal um Massensterben in der geologischen Geschichte – und wie neue Methoden aus Physik und Astrophysik helfen können, diese erdgeschichtlichen Kriminalfälle aufzuklären. Denn zurzeit machen solche Verfahren große Fortschritte. Die Asche vor langer Zeit explodierter Sterne wurde bereits in alten Sedimentschichten gefunden – und in einem Fall sogar einer Sternenleiche zugeordnet.
Im AstroGeo-Podcast erzählen Karl Urban und Franzi Konitzer abwechselnd eine Geschichte, die ihnen die Steine des kosmischen Vorgartens eingeflüstert oder die sie in den Tiefen und Untiefen des Universums aufgestöbert haben.
In dieser Episode geht es um euer Feedback zu den Geschichten: Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht.
Vor etwa 66 Millionen Jahren näherte sich ein zehn Kilometer großer Brocken aus dem All, durchquerte die Erdatmosphäre und schlug in einem Gebiet ein, das heute im östlichen Mexiko liegt. Das Ereignis markiert das berühmte Massensterben am Ende der Kreidezeit, bei dem 75 Prozent aller Arten und auch die meisten Dinosaurier verschwanden. Unter ihnen überlebten nur die Vorfahren der heutigen Vögel.
Die Debatte über die Ursachen von Massenaussterben war im 19. Jahrhundert von Unsicherheiten und christlichen Einflüssen geprägt. Erst 1980 erfolgte der wissenschaftliche Durchbruch, als weltweit eine dünne Schicht Iridium gefunden wurde – ein seltenes Metall, das vor allem auf manchen Asteroiden und Kometen vorkommt. Zehn Jahre später wurde auch der Krater gefunden, den der Brocken auf der Erde hinterlassen hat.
Karl erzählt in der neuen Folge nicht vom größten oder gefährlichsten, wohl aber vom berühmtesten Massensterben der Erdgeschichte. Neue Erkenntnisse vermitteln uns heute ein äußerst detailliertes Bild: vom Ausbruch gigantischer Lavamengen in der Kreidezeit bis zur genauen Jahreszeit des Einschlags.
Die Geschichte der Tiere auf der Erde umfasst über eine halbe Milliarde Jahre, doch verlief sie nicht geradlinig. Insgesamt mindestens fünfmal stand das Leben am Abgrund. Längst noch nicht jedes Massensterben der Erdgeschichte ist aufgeklärt. Zwischen den Zeitaltern Perm und Trias war es besonders schlimm: Der blaue Planet erlebte vor 251 Millionen Jahre das bis heute größte Massensterben seiner Tierwelt, bei dem über 70 Prozent der Landtiere und sogar 95% aller Tierarten in den Meeren ausstarben.
Karl hat für diese des AstroGeo Podcast viele Studien gesichtet: Was wissen Geologinnen und Geologen über die Ursache der permotriassischen Katastrophe? Über die letzten Jahrzehnte wurden etliche Thesen formuliert, allen voran brodelnde Vulkane im heutigen Sibirien und der Einschlag eines gewaltigen Meteoriten. Mittlerweile ist klar: Das größte Massensterben sollte uns Menschen interessieren. Denn Vieles, was damals auf der Erde passierte, scheint sich nun durch unser Handeln zu wiederholen, wenn wir nichts dagegen unternehmen.