Geowissenschaften, Paläontologie
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Das Ende der Dinosaurier: Massensterben im Frühling

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Karl Urban
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Franziska Konitzer
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Vor etwa 66 Millionen Jahren näherte sich ein zehn Kilometer großer Brocken aus dem All, durchquerte die Erdatmosphäre und schlug in einem Gebiet ein, das heute im östlichen Mexiko liegt. Das Ereignis markiert das berühmte Massensterben am Ende der Kreidezeit, bei dem 75 Prozent aller Arten und auch die meisten Dinosaurier verschwanden. Unter ihnen überlebten nur die Vorfahren der heutigen Vögel.

Die Debatte über die Ursachen von Massenaussterben war im 19. Jahrhundert von Unsicherheiten und christlichen Einflüssen geprägt. Erst 1980 erfolgte der wissenschaftliche Durchbruch, als weltweit eine dünne Schicht Iridium gefunden wurde – ein seltenes Metall, das vor allem auf manchen Asteroiden und Kometen vorkommt. Zehn Jahre später wurde auch der Krater gefunden, den der Brocken auf der Erde hinterlassen hat.

Karl erzählt in der neuen Folge nicht vom größten oder gefährlichsten, wohl aber vom berühmtesten Massensterben der Erdgeschichte. Neue Erkenntnisse vermitteln uns heute ein äußerst detailliertes Bild: vom Ausbruch gigantischer Lavamengen in der Kreidezeit bis zur genauen Jahreszeit des Einschlags.

Artwork: Seiche-Welle in Tanis

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Quellen

Episodenbild: CC-BY 4.0 Joschua Knüpper

6 Kommentare

  1. Womit ich nicht ganz einverstanden bin, ist die Schlussfolgerung, dass der Meteorit im März oder April eingeschlagen haben muss.
    Frühling, ja.
    Aber weder der gregorianische noch der julianische Kalender sind so genau, dass eine Rückwärtszählung um 66 Millionen Jahre dazu führen würde, dass der Kalenderfrühling mit dem wahren Frühling übereinstimmt. Der julianische Kalender ging schon nach 2000 Jahren um 10 Tage „nach“. Der gregorianische ist deutlich genauer, aber ich glaube nicht, dass er in 100000 Jahren weniger als einen Tag falsch liegt. Und hier geht es um eine mehr als 500mal größere Zeitspanne.
    Hinzu kommt, dass zur Zeit der Dinosaurier die Tage noch kürzer waren als heute, so dass das Jahr mehr als 365 Tage gehabt haben dürfte. Die Gezeitenwirkungen des Mondes lassen ja unsere Tage immer länger werden. Ob die Umlaufszeit der Erde um die Sonne einer vergleichbaren systematischen Veränderung unterliegt, das weiß ich nicht. (Das könnte dann die Zahl der Tage nochmals in der einen oder anderen Richtung verändern.)

    • Danke Klaus, da hast du recht. Das Originalpaper von Melanie During et al. erwähnt keinen Monat, das war eher eine Analogie, die man für die Wissenschafts-PR verwendet hat, damit sich die Leute etwas Genaueres vorstellen können.

  2. Marcus Munzlinger sagt

    Leute! Ihr lasst mich hängen! Ich wollte Euch in meiner Mittagspause hören und die neue Folge ist noch nicht draußen! Jetzt musste ich den Geräuschen der Natur (Autos) lauschen!

    • Es tut uns sehr leid, Marcus. Leider müssen wir wegen Krankheit um zwei Wochen von unserem gewohnten Rhythmus abweichen und pausieren. Schönen Gruß an die Vögel und Bienen!

  3. Marcus Munzlinger sagt

    Ohhh noooo! Gute Besserung! Welch passender Bienen-Gruß im Thread einer Folge zu einem Massensterben 🙁 Ich hoffe ich finde eine.

  4. Felix sagt

    Ihr Lieben,

    das war eine fantastische und wirklich hochinteressante Folge! Habe schon länger nicht mehr eingeschaltet – aber NICHT, weil ich enttäuscht war. Ich habe euch damals (vor über einem Jahr) immer auf dem Arbeitsweg gehört – mittlerweile habe ich einen Homeoffice-Job.

    Ich sehe es aber positiv: So komme ich in den Genuss, mir eine geballte Franzi-Karl-Ladung in nicht unbedingt chronologischer Reihenfolge in hochfrequentierter Form „reinzuziehen“. (Ich darf das sagen, ich gehöre zur Gen Y…).

    Da ich mir also zuerst Folge 86 und danach Folge 85 angehört habe (auch wirklich FANTASTISCH!) will ich dir, liebe Franzi, ein paar tröstende Worte zukommen lassen – da Karl dich emotional ja wirklich echt in die Mangel genommen hat:

    Vor 66,043 Millionen Jahren ist zwar in unserem Universum die Existenz der Dinosaurier kollabiert – nicht aber die universelle Wellenfunktion. D.h. es gibt vermutlich irgendwo ein Universum, wo sie alle glücklich und zufrieden noch heute leben und in dem Karl morgens nicht seine Katze, sondern seinen XXS-Triceratops füttert…

    Macht weiter so – ihr seid spitze!
    Liebe Grüße
    Felix

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