Vor etwa 66 Millionen Jahren näherte sich ein zehn Kilometer großer Brocken aus dem All, durchquerte die Erdatmosphäre und schlug in einem Gebiet ein, das heute im östlichen Mexiko liegt. Das Ereignis markiert das berühmte Massensterben am Ende der Kreidezeit, bei dem 75 Prozent aller Arten und auch die meisten Dinosaurier verschwanden. Unter ihnen überlebten nur die Vorfahren der heutigen Vögel.
Die Debatte über die Ursachen von Massenaussterben war im 19. Jahrhundert von Unsicherheiten und christlichen Einflüssen geprägt. Erst 1980 erfolgte der wissenschaftliche Durchbruch, als weltweit eine dünne Schicht Iridium gefunden wurde – ein seltenes Metall, das vor allem auf manchen Asteroiden und Kometen vorkommt. Zehn Jahre später wurde auch der Krater gefunden, den der Brocken auf der Erde hinterlassen hat.
Karl erzählt in der neuen Folge nicht vom größten oder gefährlichsten, wohl aber vom berühmtesten Massensterben der Erdgeschichte. Neue Erkenntnisse vermitteln uns heute ein äußerst detailliertes Bild: vom Ausbruch gigantischer Lavamengen in der Kreidezeit bis zur genauen Jahreszeit des Einschlags.
Artwork: Seiche-Welle in Tanis
Weiterhören bei AstroGeo
Weiterführende Links
- WP: Kreide
- WP: Iguanodon
- WP: Megalosaurus
- WP: Robert Plot
- WP: William Buckland
- WP: Mary Ann Mantell
- WP: Mary Anning
- WP: Richard Owen
- WP: Aktualismus
- WP: Katastrophismus
- WP: Archäopteryx
- WP: Kreide-Paläogen-Grenze
- WP: Otto Heinrich Schindewolf
- WP: Luis Walter Alvarez
- WP: Walter Alvarez
- WP: Iridium-Anomalie
- WP: Chicxulub-Krater
- WP: Stishovit
- WP: Dekkan Trapp
- WP: Réunion Hotspot
- WP: Tanis
- Melanie During
- WP: Seiche-Welle
- WP: Löffelstör
Quellen
- Fachbuch: Peter Ward & Joe Kirschvink: A New History of Life, Bloomsbury (2015)
- Fachbuch: Michael Benton: Extinctions – How Life Survives, Adapts and Evolves, Thames & Hudson (2023)
- Fachartikel: Hull et al.: On impact and volcanism across the Cretaceous-Paleogene boundary, Science (2020)
- New Yorker: The Day the Dinosaurs Died
- Palaeocast 137: Tanis
- Fachartikel: During et al.: The Mesozoic terminated in boreal spring, Nature (2022)
Episodenbild: CC-BY 4.0 Joschua Knüpper
Womit ich nicht ganz einverstanden bin, ist die Schlussfolgerung, dass der Meteorit im März oder April eingeschlagen haben muss.
Frühling, ja.
Aber weder der gregorianische noch der julianische Kalender sind so genau, dass eine Rückwärtszählung um 66 Millionen Jahre dazu führen würde, dass der Kalenderfrühling mit dem wahren Frühling übereinstimmt. Der julianische Kalender ging schon nach 2000 Jahren um 10 Tage „nach“. Der gregorianische ist deutlich genauer, aber ich glaube nicht, dass er in 100000 Jahren weniger als einen Tag falsch liegt. Und hier geht es um eine mehr als 500mal größere Zeitspanne.
Hinzu kommt, dass zur Zeit der Dinosaurier die Tage noch kürzer waren als heute, so dass das Jahr mehr als 365 Tage gehabt haben dürfte. Die Gezeitenwirkungen des Mondes lassen ja unsere Tage immer länger werden. Ob die Umlaufszeit der Erde um die Sonne einer vergleichbaren systematischen Veränderung unterliegt, das weiß ich nicht. (Das könnte dann die Zahl der Tage nochmals in der einen oder anderen Richtung verändern.)
Danke Klaus, da hast du recht. Das Originalpaper von Melanie During et al. erwähnt keinen Monat, das war eher eine Analogie, die man für die Wissenschafts-PR verwendet hat, damit sich die Leute etwas Genaueres vorstellen können.
Leute! Ihr lasst mich hängen! Ich wollte Euch in meiner Mittagspause hören und die neue Folge ist noch nicht draußen! Jetzt musste ich den Geräuschen der Natur (Autos) lauschen!
Es tut uns sehr leid, Marcus. Leider müssen wir wegen Krankheit um zwei Wochen von unserem gewohnten Rhythmus abweichen und pausieren. Schönen Gruß an die Vögel und Bienen!
Ohhh noooo! Gute Besserung! Welch passender Bienen-Gruß im Thread einer Folge zu einem Massensterben 🙁 Ich hoffe ich finde eine.
Ihr Lieben,
das war eine fantastische und wirklich hochinteressante Folge! Habe schon länger nicht mehr eingeschaltet – aber NICHT, weil ich enttäuscht war. Ich habe euch damals (vor über einem Jahr) immer auf dem Arbeitsweg gehört – mittlerweile habe ich einen Homeoffice-Job.
Ich sehe es aber positiv: So komme ich in den Genuss, mir eine geballte Franzi-Karl-Ladung in nicht unbedingt chronologischer Reihenfolge in hochfrequentierter Form „reinzuziehen“. (Ich darf das sagen, ich gehöre zur Gen Y…).
Da ich mir also zuerst Folge 86 und danach Folge 85 angehört habe (auch wirklich FANTASTISCH!) will ich dir, liebe Franzi, ein paar tröstende Worte zukommen lassen – da Karl dich emotional ja wirklich echt in die Mangel genommen hat:
Vor 66,043 Millionen Jahren ist zwar in unserem Universum die Existenz der Dinosaurier kollabiert – nicht aber die universelle Wellenfunktion. D.h. es gibt vermutlich irgendwo ein Universum, wo sie alle glücklich und zufrieden noch heute leben und in dem Karl morgens nicht seine Katze, sondern seinen XXS-Triceratops füttert…
Macht weiter so – ihr seid spitze!
Liebe Grüße
Felix
Hallo!
Ich habe versucht diesen Podcast zu hören, weil mich das Thema interessiert aber ich musste in der Mitte abbrechen weil ich das Geplänkel der Moderatorin nicht mehr ertragen konnte. Die andauernden nerdigen versuche witzig zu sein und die Eigenschaft als einzige über ihre Witze zu lachen finde ich unglaublich anstrengend. Ich weiss nicht welches Zielpublikum ihr mit dieser aufgesetzten geschwätzigen Lockerheit versucht zu erreichen – ich jedenfalls wäre sehr dankbar gewesen einfach wie ein Erwachsener Hörer die spannenden Fakten vermittelt zu bekommen ohne andauernd durch private Jurassicparkanekdoten und aufgesetzte Lachsalven dabei unterbrochen zu werden.